· Teammanagerin betreut Nissan seit gut einem Jahr in E-Rennserie
· Permanenter Austausch mit Team, Rennleitung und Organisationen
· Interview zeigt Herausforderungen und offenbart Blick hinter die Kulissen
Wesseling, Deutschland – Francesca Valdani spielt eine wichtige Rolle in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft: Sie ist seit der vergangenen Saison Teammanagerin bei Nissan. Im Interview verrät die Italienerin, was genau ihre Aufgaben sind und was sich hinter den Kulissen tut. Ihr Ziel: das Team organisieren und in die richtige Richtung lenken – auf der Rennstrecke genauso wie abseits davon.
Was machen Sie als Teammanagerin an den Rennwochenenden?
Francesca Valdani (FV): „Das gesamte Team leistet harte Arbeit, die Rennwochenenden sind da nur die Spitze des Eisbergs. Ich habe verschiedene Aufgaben und stehe in ständigem Kontakt mit der Rennleitung, der Dachorganisation FEO, der Formula E Operations, sowie der Sportabteilung der FIA, der Fédération Internationale de l'Automobile, um Nachrichten zu melden oder weiterzugeben. Der Renntag ist sehr anstrengend: Ich bin dafür verantwortlich, dass wir uns als Team immer an die Regeln halten. Außerdem organisiere ich Besprechungen und kontrolliere, ob jeder dort ist, wo er sein muss.“
Was machen Sie abseits der Rennstrecke?
FV: „Ich verbringe viel Zeit mit der Vorbereitung kommender Veranstaltungen und arbeite mit dem Team- und dem Reisekoordinator zusammen, damit alles logistisch geregelt ist. Nach einem Rennwochenende besprechen wir mit den Ingenieuren, was gut gelaufen ist und wo und wie wir uns verbessern können. Auch wenn wir ein gutes Wochenende hatten, können wir immer noch mehr tun – deshalb ist es wichtig, dass wir uns zusammensetzen. Ich bleibe auch in Kontakt mit der FEO und der FIA, um Feedback zu früheren Veranstaltungen zu geben oder zukünftige zu organisieren. Außerdem arbeite ich ständig mit dem Team an der Nachhaltigkeit. Ich stelle sicher, dass wir die aktuellen Richtlinien befolgen, und suche stets nach neuen Möglichkeiten, unsere internen Bemühungen zu verbessern.“
Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrem Job?
FV: „Ich liebe den Wettbewerb und den Adrenalinschub. Auch die Atmosphäre im Fahrerlager mag ich, insbesondere wenn wir als Team gut abschneiden. Es ist ein einzigartiger Job, wir verbringen viel Zeit mit denselben Teamkollegen auf der ganzen Welt. Ich liebe es, zu reisen, neue Orte und Kulturen zu entdecken und so viele tolle Städte zu sehen. Am schönsten ist es natürlich, wenn wir auf der Rennstrecke ein gutes Ergebnis erzielen und sehen, dass sich die harte Arbeit auszahlt.“
Was war die größte Herausforderung in den vergangenen zwölf Monaten?
FV: „Es war nicht einfach, erst einen Monat vor dem ersten Rennen und ein paar Tage vor den Vorsaisontests zum Team zu stoßen. Als ich nach Valencia kam, kannte ich nicht einmal die Namen aller Teammitglieder. Ich habe Zeit gebraucht, um die neue Arbeitsweise, die Dynamik und die neuen Leute kennenzulernen. Es war anstrengend, aber ich habe hart daran gearbeitet und am Ende lief alles reibungslos – das war definitiv meine größte Herausforderung.“
Wie unterscheidet sich die Arbeit in der Formel E von anderen Motorsportserien?
FV: „Ein großer Unterschied ist, dass in der Formel E alles so schnell geht. Während sich die Aktivitäten in anderen Serien auf zwei oder drei Tage verteilen, finden Training, Qualifying und Rennen in der Formel E an einem Tag statt. Das ist eine große Herausforderung. Ich beginne den Tag mit Besprechungen und Briefings, dann gibt es Nachbesprechungen und ehe man sich versieht, hat das Rennen begonnen. Es ist ein emotionaler Tag und für die Fans großartig!“
Was war die größte Herausforderung, seit Sie bei Nissan sind?
FV: „16 Rennen in sieben Monaten bringen viele Herausforderungen mit sich. Es war nicht einfach, jeden Monat auf Langstreckenflügen zu sein, mit dem Jetlag und allem anderen. Aber das ist Teil des Spiels und einer der Nachteile dieser fantastischen Meisterschaft, in der wir arbeiten. Ich wusste, dass meine Liebe zu diesem Job es wert ist, das war meine Motivation. Wenn wir ein gutes Ergebnis erzielen, verschwindet der ganze Stress und man erkennt, warum wir tun, was wir tun.“
Was ist der Reiz der Formel E für jemanden wie Sie?
FV: „Ich bin immer offen für neue Herausforderungen und probiere neue Dinge aus. Als die Formel E ins Leben gerufen wurde, wollte ich gerne mitmachen. Ich hatte das Glück, in der zweiten Saison in die Meisterschaft einzusteigen, und habe schnell festgestellt, wie sehr sie sich von anderen Motorsportserien unterscheidet. Das ganze Konzept der Nachhaltigkeit, das den Fans und den Orten eine positive Botschaft vermittelt und den Menschen die Zukunft der Elektromobilität zeigt, ist wichtig. Ich bin immer noch ein großer Fan des traditionellen Motorsports, aber die Formel E ist die Serie für die nächste Generation. Ich liebe diesen Sport und bin glücklich, dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen und zugleich eine positive Botschaft für die Zukunft des Rennsports transportieren kann.“
Ist es immer noch eine Herausforderung, eine Frau im Motorsport zu sein? Wie hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verändert?
FV: „Es ist jeden Tag eine Herausforderung. Aber in den letzten Jahren haben wir einige Fortschritte gemacht. Es gibt inzwischen viele Frauen in wichtigen Positionen, was sehr erfreulich ist. Aber wir müssen die nächste Generation Frauen weiterhin unterstützen, die in den Motorsport einsteigen wollen. Bei Nissan haben wir das Glück, dass wir gleich mehrere Frauen im Team haben. Das schafft eine diverse Atmosphäre, die gut im Team ankommt.“
Was erhoffen Sie sich für die zehnte Saison?
FV: „Wir haben in der neunten Saison ein starkes Fundament gelegt. Wir wussten, wozu wir fähig sind. Jetzt müssen wir mehr Podiumsplätze und Pole-Positions holen und konsequenter um die Spitze mitkämpfen. Wir müssen zeigen, dass wir das Potenzial haben, um den Titel zu kämpfen. Dafür müssen wir weniger Fehler machen und versuchen, regelmäßig Punkte zu holen. Wir wollen im kommenden Jahr eines der stärksten Teams sein.“
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Über Nissan in der Formel E
Nissan debütierte als erster und einziger japanischer Hersteller in der fünften Saison (2018/19) der ABB FIA Formel-E-Meisterschaft.
Schon frühzeitig bekannte sich Nissan zur rein elektrischen Rennserie und zur neuen Gen3-Ära, die von der neunten (2022/23) bis zur zwölften Saison (2025/26) reicht. Im April 2022 übernahm Nissan hierfür das e.dams Rennteam, um die volle Kontrolle und Verantwortung aller Aktivitäten in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft zu erhalten.
Die zehnte Saison bestreitet Nissan mit dem Fahrerduo Oliver Rowland und Sacha Fenestraz. Daneben liefert das Team auch den vollelektrischen Antriebsstrang an McLaren Racing als Kundenteam.
Nissan nimmt an der rein elektrischen Weltmeisterschaft teil, um einem weltweiten Publikum die Faszination und den Spaß emissionsfreier Elektrofahrzeuge näherzubringen. Das Unternehmen strebt bis zum Jahr 2050 CO2-Neutralität im gesamten Geschäftsbetrieb und bei seinen Modellen an. Bis Anfang der 2030er Jahre werden alle neuen Nissan Modelle in den wichtigsten Kernmärkten elektrifiziert. Der Wissens- und Technologietransfer zwischen Rennstrecke und Straße hilft bei der Entwicklung immer besserer Fahrzeuge.
Über die Formel E
Die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ist die erste globale Sportart, die seit ihrer Gründung im Jahr 2020 mit einem Netto-Null-CO2-Fußabdruck zertifiziert ist. Um die Emissionen jeder Saison des elektrischen Rennsports auszugleichen, wurde in allen Rennmärkten in zertifizierte Klimaschutzprojekte investiert.
Die Serie dient als Wettbewerbsplattform, um mit den vollelektrischen Rennwagen die neueste Elektrotechnologie zu testen und weiterzuentwickeln. Die weltbesten Hersteller treten auf Stadt- und Straßenkursen gegeneinander an. Die Formel E fördert die Einführung nachhaltiger Mobilität in Stadtzentren, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen und die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern.
Pressekontakt
Susanne Beyreuther, Director Communications
E-Mail: susanne.beyreuther@nissan.de
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