Nissan gibt bestes konsolidiertes Halbjahresergebnis seit 10 Jahren bekannt

 

TOKIO (30. Oktober 2000) – Die Nissan Motor Co. Ltd. hat die vorläufigen Halbjahresergebnisse bekannt gegeben. Für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2000 konnte ein konsolidierter operativer Gewinn in Höhe von 136,6 Milliarden Yen (1,43 Milliarden Euro) erwirtschaftet sowie eine Umsatzrendite von 4,5 % erreicht werden. Dies ist das beste Ergebnis seit zehn Jahren. Die Zahlen belegen, dass der umfassende “Nissan Revival Plan” (NRP) greift. Die Ergebnisse liegen deutlich über den Erwartungen und die ehrgeizigen Ziele konnten damit übertroffen werden.

Die Zahlen stammen aus einer Veröffentlichung, die bei der Tokioter Börse eingereicht wurde und die die offiziellen Ergebnisprognosen des Unternehmens für das Halbjahr sowie das Geschäftsjahr revidiert. Am 20. November soll das endgültige Ergebnis für das erste Halbjahr (April bis September 2000) bekannt gegeben werden.

“Die vorläufigen Zahlen bedeuten Nissans bestes Ergebnis seit zehn Jahren und liegen mehr als doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres,” sagte Nissan-Präsident Carlos Ghosn auf der Pressekonferenz. “Und man kann wohl davon ausgehen, dass das erst der Anfang ist.”

Die Erträge wurden durch den starken Yen beeinträchtigt und lagen trotz des höheren Absatzes bei 3,05 Billionen Yen (31,94 Milliarden Euro), so hoch wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Nissan konnte die Rentabilität weltweit steigern und somit im ersten Halbjahr einen regulären Betriebsgewinn von 133,5 Milliarden Yen (1,40 Milliarden Euro) erwirtschaften. Der Nettogewinn belief sich auf 170,2 Milliarden Yen (1,78 Milliarden Euro). Nissan hat 39,6 Milliarden Yen  (0,41 Milliarden Euro) als außerordentlichen Gewinn für den Berichtszeitraum verbucht.

Damit hat Nissan seine Gewinnprognosen für das Geschäftsjahr 2000 verdoppelt und den zu erwartenden operativen Gewinn mit 220 Milliarden Yen (2,3 Milliarden Euro) ansetzt. Außerdem wurden die Prognosen für den Reingewinn nach Steuern mit 250 Milliarden Yen (2,62 Milliarden Euro) deutlich höher angegeben.

Die Halbjahresergebnisse haben sämtliche Erwartungen übertroffen und konnten im wesentlichen durch Kosteneinsparungen – vor allem im Einkauf – und den höheren Absatz von gewinnbringenden Fahrzeugen in aller Welt erreicht werden.

Während man in dem vom Unternehmen am 18. Oktober 1999 vorgestellten “Nissan Revival Plan” nicht von einem Wachstum ausging, konnten im ersten Halbjahr 2000 die weltweiten Absatzzahlen im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um 5,7 Prozent auf 1,337 Mio. Fahrzeuge gesteigert werden.

Die Ergebnisse beinhalteten Wechselkursverluste in Höhe von 90 Milliarden Yen (0,94 Milliarden Euro) und 32 Milliarden Yen (0,34 Milliarden Euro) aus Mehrkosten durch den harten Wettbewerb sowie strengere Auflagen.

Diese negativen Einflüsse konnten jedoch durch Kostenreduzierungen im Einkauf sowie niedrigere Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und allgemeine Kosten in Gesamthöhe von 192 Milliarden Yen ( 2,01 Milliarden Euro) mehr als aufgewogen werden.

Der gestiegene Fahrzeugabsatz weltweit trug 4 Milliarden Yen (0,04 Milliarden Euro) zu den positiven Ergebnissen bei. Höhere Fahrzeugabsätze sowie ein verbessertes Produkt-Mix in Nordamerika, in Europa und auf anderen Märkten halfen, den schwachen Absatz in Japan – den das Unternehmen erwartet hatte – auszugleichen.

Weiterhin konnte Nissan in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres seine Nettoverschuldung um 200 Milliarden Yen (2,09 Milliarden Euro) abbauen. Damit beträgt die geschätzte Nettoverschuldung des Unternehmens 1,15 Billionen Yen (12,04 Milliarden Euro), 100 Milliarden Yen (1,05 Milliarden Euro) weniger als bisher für das Geschäftsjahr prognostiziert.

Carlos Ghosn berichtet auch über weitere Fortschritte bei der Umsetzung des “Nissan Revival Plan”.

Herzstück des NRP ist ein aggressiver Modellplan, der weltweit 22 Neueinführungen im Verlauf der kommenden drei Jahre vorsieht. Zwei der Fahrzeuge wurden in Japan bereits vorgestellt – die Limousine Bluebird Sylphy und der Off-Roader Nissan X-TRAIL.

Der Konzern strebt an, fünf Prozent des Umsatzes für Investitionen aufzuwenden, davon 60 Prozent für die Entwicklung neuer Produkte und Technologien.

Die für Japan im Rahmen des NRP vorgesehene Fertigung läuft nach Plan. Nissan befasst sich zur Zeit mit der Optimierung der Werksauslastung in Nordamerika und Europa, um die höhere Nachfrage zu befriedigen und Wechselkursschwankungen entgegenzuwirken.

Außerdem wird Nissan schon in den nächsten Wochen eine Produktionsstrategie für Nordamerika zum bereits angekündigten Pick-Up, einem SUV sowie einem Nissan-Kompaktvan der neuen Generation bekannt geben.

Carlos Ghosn wies jedoch auch darauf hin, dass trotz der ausgezeichneten Halbjahresergebnisse zahlreiche der prognostizierten Risiken weiterbestehen.

Für das zweite Halbjahr sieht er insbesondere das Risiko einer anhaltenden Euro-Schwäche, steigender Energiekosten und höherer Edelmetallpreise. Au?erdem warnte er davor, dass der amerikanische Markt rascher und stärker schrumpfen könnte als nur um die von Nissan prognostizierten 1,1 Prozent.

Chancen ergeben sich laut Ghosn insbesondere aus Synergien mit dem Allianzpartner Renault und der Fortführung des “Nissan Revival Plan”.

“Im ersten Halbjahr 2000 haben wir große Fortschritte gemacht. Aber das ist nur ein erster Schritt dorthin, was wir erreichen wollen,” so Ghosn. “Dieser erste Schritt ist für uns alle hier bei Nissan sehr motivierend und spornt uns an.”

Im Rahmen des NRP hatte sich das Unternehmen verpflichtet, für das Geschäftsjahr 2000 einen konsolidierten Nettogewinn zu erwirtschaften sowie bis spätestens 2002 die konsolidierte Nettoverschuldung auf 700 Milliarden Yen (7,33 Milliarden Euro) oder weniger zu halbieren und eine Umsatzrendite von mindestens 4,5 Prozent zu erzielen.

“Für das Geschäftsjahr 2000 ist bereits ein beträchtlicher Gewinn zu erwarten. Wir sind heute überzeugt, dass wir sowohl den Schuldenabbau als auch die Umsatzrendite bis 2002 erreichen können.” sagte Ghosn. “Unser Ziel ist es, ein globales Unternehmen aus japanischen Wurzeln aufzubauen. Und wir sind auf dem besten Weg dorthin.”