Nissan steigert die Produktion in Barcelona auf 160.000 Fahrzeuge

 

Bei der Nissan Motor Ibérica S.A. (NMISA) in Barcelona startete im Mai 2000 die Produktion des Nissan Almera Tino. Der speziell für Europa konzipierte und entwickelte Kompakt-Van, der ab Ende Juli in Deutschland erhältlich ist, wird in diesem Jahr in einer Stückzahl von 25.000 Einheiten in Spanien vom Band rollen. Dadurch erhöht sich die Produktion in Barcelona bis Ende dieses Jahres auf 106.000 Einheiten. Ab 2001 plant Nissan bei NMISA die jährliche Herstellung von 125.000 Fahrzeugen, davon 50.000 Almera Tino. Bei voller Auslastung des Werkes sollen dort später 160.000 Automobile pro Jahr produziert werden. Gegenüber 1999, als 77.122 Einheiten gefertigt wurden, bedeutet dies ein Produktionsanstieg um mehr als 100 Prozent. Der Nissan Almera Tino, der neben dem in Sunderland produzierten neuen Almera als zweites europäisches Modell auf der neuen MS-Plattform (Medium Small) von Nissan aufbaut, wird in Barcelona auf einer gemeinsamen Produktionslinie mit dem Nissan Terrano II gefertigt. Damit avanciert das spanische Nissan-Werk zum flexibelsten Automobilwerk Europas. So werden dort zusätzlich die Nissan-Modelle Serena, Vanette Cargo und eine spezielle Version des Patrol gebaut. Die Herstellung dieser in Antriebsart und Karosserieform sehr unterschiedlichen Modelle erfordert nicht nur sehr flexible und effiziente Fertigungseinrichtungen sondern auch eine ausgesprochen qualifizierte und hoch motivierte Belegschaft. Durch die Produktionsausweitung erhöht sich auch die Anzahl der Mitarbeiter. Während 1999 bei NMISA 3.974 Fachkräfte beschäftigt waren, zählt das Werk in diesem Jahr bereits 4.800 Mitarbeiter. Insgesamt steigt die Anzahl der Mitarbeiter von Nissan in Spanien damit auf rund 8.000. Trotz der Herstellung von fünf verschiedenen Fahrzeugen unter einem Dach gilt bei NMISA der gleiche Qualitätsstandard wie bei der Nissan Motor Manufacturing im nordenglischen Sunderland und in den Nissan-Werken in Japan. „Dafür sorgt unser VES-System. Dieses sogenannte Vehicle Evaluation System sichert bei Nissan weltweit eine gleich hohe Qualität“, so Rafael Boronat, Managing Director von NMISA. Künftig soll in Barcelona auch die Produktivität gesteigert werden. Boronat: „Unser Werk ist nicht vergleichbar mit einem reinen Pkw-Werk wie in Sunderland. Aber wir produzieren so effizient wie möglich und werden künftig ein noch höheres Produktionslevel schaffen.“ Neben der Produktionsstätte in Barcelona, wo Nissan bereits 1983 die Fertigung des Patrol aufnahm, werden bei der Nissan Vehículos Industriales S.A. (NVISA) in Avila drei verschiedene Nissan-Nutzfahrzeuge hergestellt. 1999 belief sich die dortige Herstellung auf 22.754 Einheiten. Darüber hinaus produziert Nissan im Motoren-Werk Cuatro Vientos in Madrid inzwischen jährlich bis zu 145.000 Dieselaggregate und stellt im Werk Montcada in Barcelona sowie in Nordspanien Teile und Komponenten her. Die Gesamtinvestitionen von Nissan in Spanien belaufen sich in den vergangenen zehn Jahren auf rund 1,3 Milliarden Euro. Die Einrichtung der Almera Tino-Produktion, die sich bereits im Juni 1997 in der Planungsphase befand, ging dabei mit einer Investition von 180 Millionen Euro einher. Von der Nissan-Produktion in Spanien profitiert vor allem auch die europäische Zulieferindustrie. Insgesamt kauft Nissan in diesem Jahr bei 218 europäischen Zulieferern Teile und Komponenten im Wert von rund 800 Millionen Euro ein. Damit werden in Europa langfristig zahlreiche Stellen gesichert.