• Technologie und Präzision definieren die neue Nissan Optik
  • Minimalismus und Nahtlosigkeit als prägende Konzepte
  • Interview mit Executive Design Director Satoru Tai

 

23. Oktober 2019.  An einem Hang in der japanischen Präfektur Kanagawa liegt das Global Design Center von Nissan. Dort arbeitet Executive Design Director Satoru Tai an der Designzukunft von Nissan – einer neuen Richtung mit einfachen, klaren Linien.

 

Tai-san beschäftigt sich mit einer Zukunft, in der weniger mehr ist. Einen ersten Ausblick auf die künftige Designrichtung von Nissan gab das IMk Concept, das Anfang dieses Monats vorgestellt wurde, ehe es nun auf der 46. Tokyo Motor Show gezeigt wird. Dort steht es zusammen mit dem Ariya Concept im Mittelpunkt des Messeauftritts. Gemeinsam verkünden diese Elektrofahrzeuge den Aufbruch in eine neue Ära des Designs, das von Nissan Intelligent Mobility möglich gemacht wird – der Vision des Unternehmens, wie Fahrzeuge in Zukunft angetrieben, gefahren und mit der Gesellschaft verbunden werden.

 

Der Nissan Ariya Concept – der Nachfolger des auf der Tokyo Motor Show 2017 vorgestellten IMx Konzeptfahrzeugs – gibt einen Hinweis auf ein mittelgroßes Crossover-Elektroauto der nahen Zukunft, während der IMk ein kompaktes und stilvolles Fahrzeug für Pendler ist. Die beiden Fahrzeuge repräsentieren die neue Philosophie von Nissan, die auf nahtloser Konnektivität und minimalem, kohärentem Design basiert – verbunden mit rein elektrischer Energie.

 

Im Interview erläutert Tai die neue Designrichtung von Nissan und wie sie sich nahtlos in den vernetzten Lebensstil des Kunden einfügt.

 

Warum hat Nissan eine neue Designrichtung etabliert?

Der Ariya Concept und der IMk sind die neuesten Design-Ikonen von Nissan Intelligent Mobility. Sie sind die Eckpfeiler, die das breite Spektrum der Nissan Intelligent Mobility präsentieren, vom Stadtverkehr bis zum familientauglichen Crossover-SUV. Beide Fahrzeuge verkörpern die Möglichkeiten des schnellen, sauberen, dabei kraftvollen Fahrens auf eine nahtlose Weise und bringen moderne Konnektivität und künftige autonome Fähigkeiten auf eine unverwechselbare Nissan Art zum Ausdruck.

 

Was sind die Kernelemente der neuen Designsprache?

Im Zentrum der neuen Designphilosophie steht ein minimalistischer japanischer Ansatz. Dieser betont die fortschrittlichen Technologien, mit denen sich die beiden Konzeptfahrzeuge nahtlos in den Lebensstil der Kunden einfügen. Diese Schlüsselelemente nennen wir „zeitlosen japanischen Futurismus“. Der minimalistische Ansatz bezieht sich hauptsächlich auf die physische Form: die einfache, aber markante Form des IMk oder die schlanke und windschnittige Karosserie des Ariya Concept. Diese naht- und überganglosen Formen bringen das Potenzial von EVs und künftigen Fahrtechnologien auf typisch japanische Weise zum Ausdruck. Zeitloser japanischer Futurismus bietet uns die Chance, eine ikonische, traditionell japanische Anmutung zu bewahren, diese aber aus einer erfrischenden Perspektive neu zu interpretieren.

 

Welche Beispiele für traditionell japanische Anmutung gibt es in diesen Fahrzeugen?

Sowohl der Ariya Concept als auch der IMk liefern Beispiele für japanische DNA oder „J-DNA“. Dazu zählen Merkmale von iki (Chic), utsuroi (Übergänge), ma (Öffnungen von Raum und Zeit) und kabuku (mutiges Verhalten gegenüber gesellschaftlichen Strukutren). Beim Ariya Concept haben wir ein geometrisches Kumiko-Muster in den Frontgrill – oder, wie wir es heute nennen, den „Schild“ – integriert, das sich nahtlos in den Klarlack einfügt. Dieses Muster findet sich auch in der Andon-Beleuchtung des Innenraums wieder, die die Offenheit des Fußraums und der Türen hervorhebt. Beim IMk haben wir ein gitterartiges Koushi-Muster und ein Misuhiki-Muster (eng gewebtes Seil) entworfen. Diese spiegeln sich im Schild und auf dem Dach sowie an Akzenten am Heck und an den Rädern wider.

 

Warum ist dieser „japanische Minimalismus“ wichtig?

Wir mussten die Art, wie wir designen, auf null setzen, denn die Art und Weise, wie diese Fahrzeuge angetrieben und genutzt werden, hat sich geändert. Die EV-Technologie ist da – und die gesamte Denkweise, von der Architektur bis zu den Geräuschen, ist vollkommen anders als bei einem herkömmlichen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Elektroautos sind leise und leistungsstark; diese Eigenschaften wollten wir mit einer Designsprache zum Ausdruck bringen, die sauber und reduziert ist, aber dennoch emotional, kraftvoll, attraktiv und elegant. Es ist gar nicht so einfach, eine völlig neue automobile Bewegung mit etwas darzustellen, das visuell so simpel ist.

 

Worauf haben Sie sich bei diesen beiden Fahrzeugen besonders konzentriert?

Es geht vor allem um die Proportionen und um das Potenzial, das eine zu 100 Prozent elektrische Plattform bietet. Die Frage lautete, wie wir das Design auf diese neue einzigartige Plattform zuschneiden und wie wir die Proportionen präsentieren können.

 

Beim Ariya Concept begannen wir mit einer erhöhten Statur und einer schlanken, gleichmäßigen Karosserie, die Bewegung auf großen Rädern ausdrückt. Seidenmatte Kupferbögen betonen die luftige, flache Kabine und schaffen damit etwas vollkommen anderes als ein herkömmliches SUV mit Verbrenner. Dank der EV-Plattform bietet der Ariya Concept die Geräumigkeit eines D-Segment-Modells in den Abmessungen eines C-Segment-Fahrzeugs.

 

Mit dem IMk wollten wir nicht nur visuelle, sondern auch konnektive Nahtlosigkeit vermitteln, was sich am Layout der prismenförmigen Instrumenten- und Bedientafel zeigt. Dies wird die Formen- und Designsprache in einer späteren Phase der Nissan Intelligent Mobility inspirieren.

 

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen diesen Konzeptfahrzeugen?

Das Außendesign beider Modelle findet ein Gleichgewicht zwischen Schönheit und Exklusivität, die Proportionen zeigen, was mit den EV-Plattformen von Nissan möglich ist. Bei beiden Konzepten macht die Frontansicht einen starken Eindruck. Der Kühlergrill wird durch einen „Schild“ ersetzt, der in der Mitte ein beleuchtetes Nissan Emblem enthält. Der untere Bereich wird durch eine dezente Beleuchtung begrenzt.

 

Der Schild ist das Gesicht des Fahrzeugs. Er muss Stärke, Stil und Inspiration zeigen. Ein Grill für die Motorkühlung wird nicht mehr benötigt, aber ein Schutzschild ist dringend erforderlich, um die in den Fahrzeugen verborgene Technologie zu schützen, darunter Radar, Kameras und andere Sensoren, die zum Beispiel beim Fahrerassistenzsystem ProPILOT 2.0 das Verkehrsgeschehen und die Fahrzeugumgebung erfassen.

 

Was sind abgesehen von der Größe die wesentlichen Unterschiede beim Interieur?

Es sind vor allem Farben und Oberflächen, die den Unterschied ausmachen. Beim Ariya Concept ist das Interieur etwas dunkler und stimmungsvoller als beim IMk. Im unteren Bereich verwenden wir dunklere Farben, im oberen hellere. Damit kreieren wir eine zusammenhängende, mehrschichtige Umgebung, die die Insassen in einem futuristischen, organischen Raum willkommen heißt. Den Ariya Concept prägt ein tiefes Blaugrau. Beim IMk sind die Farben viel heller und luftiger, wie in einem Café oder einer schicken Lounge.

 

Natürlich sind die Fahrzeuge in Größe und Klasse sehr unterschiedlich, aber sie haben auch gemeinsame Qualitäten, die sie elegant und für die Kunden interessant machen.

 

Was hat es mit den Materialien auf sich? Welche Materialien haben Sie verwendet und wo werden sie platziert?

Designer sind immer auf der Suche nach neuen Materialien und Oberflächen, um die Innenräume ansprechend und angenehm zu gestalten. Wir haben Materialien untersucht, die nicht schwer aussehen, aber dennoch den Eindruck von Solidität, Hightech und Funktionalität vermitteln.

 

Im IMk sind beispielsweise die Oberflächen mit schmutzabweisenden Mitteln behandelt, um Flecken und Fingerabdrücke zu vermeiden. Die hellere Farbe ist in einem Auto dieser Klasse eher ungewöhnlich, aber in Wohnungen und Cafés gerade sehr modern. Die gleiche leichte und luftige Umgebung wollten wir im IMk schaffen, aber gleichzeitig eine hohe Haltbarkeit sicherstellen.

 

Der Teppich besteht aus einer neuen Faser und erzeugt eine offene Atmosphäre, fühlt sich aber trotzdem sehr gemütlich an. Dies ist eines der vielen Elemente, die dieses Fahrzeug so elegant machen.

 

In beiden Konzeptfahrzeugen werden Kupfertöne verwendet, die dem Innenraum zusätzliche Helligkeit verleihen und den hochwertigen Eindruck verstärken. Kupfer ist ein wichtiger Teil der traditionellen japanischen Handwerkskunst. Anstatt einfach nur teure Materialien und oder glänzende Stoffe zu verwenden, wollen wir mit dem sorgfältigen Einsatz von Kupfer einen emotionalen Mehrwert schaffen, der den Beginn einer neuen Automobil-Ära verkündet.

 

Für ein Kei Car ist das Interieur des IMk ungewöhnlich elegant und stilvoll. Worauf haben Sie bei der Gestaltung des Innenraums besonderen Wert gelegt?

Der Innenraum des IMk vermittelt Offenheit. Formen und Farbdetails verleihen dem Raum einen erhebenden, aufmunternden Charakter. Die Sitzbank vermittelt das gleiche Willkommensgefühl wie eine Lounge oder ein Café. Durch die richtige Materialstruktur wollten wir auch den Türen, der Instrumententafel und sogar den Sitzen eine gewisse Fülle verleihen.

 

Wenn wir alles flach gehalten hätten, gäbe es natürlich noch mehr Raum. Aber dann hätten wir etwas von der Schönheit verloren. Es geht nicht darum, dass der IMk geräumiger ist als ein normaler Kleinwagen. Er soll ein gehobener, stilvoller Partner mit einem entspannenden Raum sein, den die Fahrer wirklich besitzen wollen.

 

Das IMk Concept hat die Größe eines Kei Cars. Wie hat die neue EV-Plattform das Design beeinflusst?

Der IMk ist ein Auto für Menschen, die noch nie zuvor daran gedacht haben, ein Fahrzeug dieser Größe zu kaufen. Die Elektrifizierung und die EV-Plattform heben diese Fahrzeuggattung auf ein völlig neues Niveau. Es wird ein neues Segment auf dem Markt einnehmen und zum Beispiel Besitzer von Luxusfahrzeugen in Tokio ansprechen, die stilvolle Exklusivität und Leistung suchen, aber trotzdem einen Parkplatz finden wollen. Die Finesse und die schicken Oberflächen sind in diesem Segment unübertroffen.

 

Was sind die Vorteile der neuen EV-Plattform des Nissan Ariya Concept?

Dank der EV-Plattform konnten wir den Boden im Innenraum des Ariya Concept flach gestalten. Dies erlaubt ein äußerst effizientes Layout mit einem offeneren Fußraum, einer schmaleren Instrumententafel und dünneren Sitzen, und dadurch ergibt sich für den Fahrer und die Passagiere ein angenehmer Raum zum Entspannen und Kommunizieren. Weil der Boden flach ist, sind aber alle Materialien viel besser sichtbar. Denn während normalerweise Schatten und überhängende Komponenten die Sicht auf den Boden verdecken, befinden sich hier alle Designelemente vorne und in der Mitte, insbesondere die Instrumententafel und die Sitze. Deshalb war es wichtig, mit Hilfe ergänzender Materialien und Farben einen nahtlosen Übergang der Komponenten zu gewährleisten.

 

Wer ist Ihrer Meinung nach die Zielgruppe für diese Fahrzeuge?

Der Nissan Ariya Concept richtet sich an junge Fahrer mit Familie. Im Idealfall sind das Kunden, die sich alles leisten können, sich aber bewusst für dieses Fahrzeug entscheiden, weil es auf coole, sportliche Art eine starke EV-Botschaft vermittelt.

 

Für den Nissan IMk Concept haben wir uns Kunden vorgestellt, die sich durch das Fahren dieses Autos bestärkt und selbstsicher fühlen. Durch die stilvollen und komfortablen Designelemente im Inneren wird das Fahrzeug zu ihrem eigenen einzigartigen Raum, in dem sie entspannen können. Deshalb haben wir versucht, ihr alltägliches Leben zu berücksichtigen und im Innen- und Außendesign auszudrücken.

 

Wurde irgendein Teil des Nissan Ariya Concept – der sich ja kurz vor Produktionsreife befinden soll – speziell für vollautonomes Fahren entwickelt?

Wenn wir die Designsprache von Nissan weiterentwickeln, müssen wir dabei stets das autonome Fahren im Auge behalten – für Gegenwart und Zukunft. Beim Ariya Concept haben wir das neueste Fahrerassistenzsystem ProPILOT 2.0 berücksichtigt. Dieses System ermöglicht es, in bestimmten Fällen ohne Hände am Lenkrad zu fahren. In diesen Situationen können Sie Ihre Beine ausstrecken, sich entspannen und die Vorteile der EV-Innenarchitektur genießen. Es ist ein neues Raumerlebnis, zusätzlich betont durch die Andon-Beleuchtung im unteren Fußraum. Dies ist nicht nur ein attraktives Gestaltungselement, sondern zeigt auch, wie man Raum effektiv ausnutzen kann.

 

Was sollen die Leute von diesen Konzepten mitnehmen?

Diese Konzepte zeigen, wie wir die Formensprache für Nissan neu definieren. Sowohl der Ariya Concept als auch der IMk zeigen mit ihrem minimalistischen Ansatz bei Oberflächen und Formen ihre japanische DNA, sind dabei aber nahtlos und auf dem neuesten Stand der Technik. Das ist das Konzept des „zeitlosen japanischen Futurismus“. Das Wort minimalistisch ist selbsterklärend, aber nahtlos hat eine tiefere Bedeutung. Es hat sowohl eine physische Qualität, etwa im Hinblick auf die bündigen Türgriffe außen und die geschmeidigen Übergänge der Innenverkleidungen, als auch eine spirituelle Komponente: als Ausdrucksform für die Technologien von Nissan Intelligent Mobility sowie für die japanische Präzision und Handwerkskunst. Eng verbunden, werden diese Konzepte die Zukunft des Nissan Designs bestimmen.

 

[TEXTENDE]

 

Über die Nissan Motor Co., Ltd.

Die Nissan Motor Co., Ltd., ist ein globaler Automobilhersteller, der insgesamt mehr als 60 Baureihen unter den Marken Nissan, Infiniti und Datsun vertreibt. Im Geschäftsjahr 2018 verkaufte das Unternehmen rund 5,52 Millionen Fahrzeuge und erzielte einen Nettoumsatz von 11,6 Billionen Yen (ca. 90,14 Milliarden Euro). Vom Hauptsitz Yokohama aus steuert die Nissan Motor Co., Ltd., Aktivitäten in den Regionen Asien & Ozeanien, Afrika, Mittlerer Osten & Indien, China, Europa, Lateinamerika und Nordamerika. Nissan arbeitet seit 1999 eng mit dem französischen Partner Renault zusammen und hat 2016 Nissan 34 Prozent der Anteile an Mitsubishi Motors erworben. Die weltumspannende Renault-Nissan-Mitsubishi Allianz zählt mit einem Fahrzeugabsatz 2018 von 10,76 Millionen Einheiten zu den größten Automobilgruppen weltweit.

 

Weitere Informationen zu den Produkten, Dienstleistungen und der Nachhaltigkeitsstrategie auf nissan-global.com. Darüber hinaus kann man Nissan auch auf Facebook, Instagram, Twitter und LinkedIn folgen oder die neuesten Videos auf YouTube ansehen.

 

Kontakt:

Alexander Sellei
Produktkommunikation
Telefon: +49 2232 572430
alexander.sellei@nissan.de

 

Ulrike vom Hau
Produktkommunikation
Telefon: +49 2232 572481
ulrike.vomhau@nissan.de