ZWEITER SAISONSIEG FÜR NISSAN

15/10/2006

ZWEITER SAISONSIEG FÜR NISSAN

• Motoyama/Matsuda gewinnen beim vorletzten Rennen in Autopolis
• Statt erhofftem Podiumsplatz nur Rang sechs für Michael Krumm 
• Nissan beim Finale noch mit Hoffnungen auf die Teamwertung    

Zweiter Saisonsieg für Nissan beim vorletzten Lauf zur japanischen Super GT-Serie in Autopolis. Mit nur zehn Kilogramm Zusatzgewicht machten Satoshi Motoyama und Tsugio Matsuda das Beste aus Startplatz drei. Ab der achten von 65 Runden lagen die Japaner an der Spitze und gaben die Führung trotz einer Schlußattacke aus dem Honda-Lager nicht mehr ab. Mit erneut stumpfen Waffen kämpften dagegen Michael Krumm und Richard Lyons: 90 Kilogramm Ballast und ein im Vergleich zum Siegerauto kleinerer Luftmengenbegrenzer im Ansaugtrakt wirkten wie Bremsklötze. „Wir hatten uns einen Platz auf dem Podest ausgerechnet, doch waren die Honda schneller als erwartet“, analysierte der Reutlinger. „Seit vier Rennen habe ich das schwerste Auto im Feld, jetzt kommen fürs Finale weitere 15 Kilogramm dazu, weil aufgrund der guten Rundenzeiten des siegreichen Nissan alle 350Z nochmals Strafgewichte erhalten,“ haderte Krumm mit den Fallstricken des japanischen
GT- Reglements.

Mit dem Ausgang der Fahrer-Meisterschaft wird Nissan daher wohl kaum noch etwas zu tun haben, glaubt der in der Gesamtwertung von Platz drei auf fünf zurückgefallene Schwabe. „Zumal in Autopolis einige Teams bewusst langsam gefahren sind, um auf der langen Geraden von Fuji mit den großen Luftmengenbegrenzern fahren zu dürfen“, weiß er. Allerdings hoffe Nissan noch auf den Gewinn der Teamwertung: „Hier liegen wir nur zwei Punkte hinter dem führenden Team Tom’s Toyota zurück.“

Bei Temperaturen von 22 Grad (Luft) und 43 Grad (Asphalt) machte vor gut 51.000 Zuschauern zunächst der Honda von Ralph Firman die Pace. Doch schon in der achten Runde übernahm Matsuda im Nissan das Kommando, wobei es beim Überholen zu einer leichten Feindberührung kam. Doch während der NSX von der Rennleitung an die Box zitiert wurde – ein Karosserieteil hing herunten und drohte abzufallen – fuhr Matsuda weiter und übergab in Runde 27 als Führender an den Kollegen Motoyama. Dieser mußte sich zwar noch einer Schlussattacke von Shinya Hosokawa in einem weiteren Honda erwehren, rettete aber seinen Vorsprung ins Ziel.

Wegen einer Unregelmäßigkeit beim Boxenstopp erhielt das NSX-Team nachträglich 30 Strafsekunden aufgebrummt – und fiel so noch auf den dritten Platz zurück. Im Championat behaupten Hosokawa und sein französischer Partner Sebastien Philippe dennoch die Tabellenspitze – mit sieben Punkten Vorsprung auf den besten Lexus und neun vor Michael Krumm im besten der Nissan 350Z.

 „Uns war klar, dass Autopolis die letzten Chance sein würde, 2006 noch ein Rennen zu gewinnen“, sagte Ex-Champion Motoyama nach dem Rennen. „Gestern war der Honda noch schneller, heute hatten wir knapp die Nase vorn und schafften obendrein noch die schnellste Rennrunde.“ Kollege Matsuda sparte nicht mit Komplimenten in Richtung seines erfahrenen Arbeitskollegen: „Motoyama-san hat heute einen tollen Job gemacht, er fuhr fast 40 Runden auf nicht mehr ganz optimalen Reifen. Insgesamt lief heute alles zu unseren Gunsten: Schon der Start war gut, danach hatte ich Glück, dass bei der Kollision mit Firman unser 350Z keinen bleibenden Schaden davontrug.“

Das Finale der japanischen Super GT-Meisterschaft geht in drei Wochen auf der alten und neuen japanischen Grand Prix-Rennstrecke von Fuji über die Bühne.

ERGEBNIS:
300 km von Autopolis, 65 Runden à 4,674 km = 303,810 km
Wetter: blauer Himmel, trocken, 22 Grad, Zuschauer: 51.200

*Zusatzgewicht

MEISTERSCHAFTSSTAND

(nach 8 von 9 Läufen):