• Weltpremiere auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016

  • Portable Batterien: Neue Einsatzmöglichkeiten für die Nissan Akku-Technik

  • Funktionale Ausstattung für Rettungseinsätze in Katastrophengebieten

 

Nissan Navara EnGuard Concept: Im Detail

Stürme, Hochwasserfluten, Erdbeben und Tsunamis: Für Rettungsorganisationen kommt es nach Naturkatastrophen darauf an, mit dem richtigen Werkzeug so schnell wie möglich an der Unglücksstelle einzutreffen. Perfekt geeignet dafür ist der neue Nissan Navara EnGuard Concept, den Nissan jetzt auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover vorgestellt hat.

 

Mit zahlreichen Modifikationen hat Nissan aus dem normalen Navara einen mobilen Lebensretter gemacht. Seinen Anspruch, überall hinzukommen, unterstreicht er mit einer um 50 mm erhöhten Bodenfreiheit. Zusätzliche Stabilität in schwierigem Gelände gewährleisten die Spurverbreiterungen vorn und hinten um 80 mm bzw. 94 mm auf jeweils 1.620 mm. Lifestyle spielt keine Rolle, wenn jede Sekunde zählt: Anstelle der schicken 18-Zoll-Leichtmetallfelgen des Standard-Navara rollt der EnGuard Concept auf neuen 16-Zoll-Felgen mit leistungsfähigen Offroad-Reifen der Dimension 285/75 R16.

 

Zwischen den speziellen Radhausverkleidungen vorn und hinten befindet sich an beiden Seiten des Rettungs-Navara eine ausgeformte Trittstufe mit Gummibelag. Ein Schnorchel an der A-Säule stellt bei Flussdurchfahrten die Luftzufuhr für den Motor sicher. Die Ladefläche dient als mobile Arbeitsbasis für Rettungskräfte und ist für Einsätze in den entlegensten Gebieten und unter extremen Bedingungen gerüstet. Die Ausstattung wird in zwei Glasfaserkästen verstaut, die sich bei offener Ladeflächenklappe leicht herausziehen lassen. Leichte Utensilien wie Seile, Kletterausrüstung, Lampen, Schaufel und Axt werden in der oberen Kiste gelagert, größere Gegenstände wie Wiederbelebungsgeräte, Sauerstoffflaschen, Rettungswesten und Schwimmhilfen befinden sich in der unteren Kiste.

 

Portable Batteriepakete: Saubere Energie zum Mitnehmen

Im linken und rechten Bereich der Ladefläche sind die beiden portablen Batteriepakete verstaut, die der Navara EnGuard Concept mit sich führt. Nissan zeigt diese neue Technologie auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zum ersten Mal – und präsentiert damit eine alternative Nutzung für die Batterietechnik der Nissan Elektrofahrzeuge. Mit mehr als 250.000 verkauften Nissan Elektrofahrzeugen weltweit befindet sich die Marke an der Spitze dieses Technologiesektors und nutzt ihr Know-how nun, um neue Einsatzbereiche und mögliche zusätzliche Kundennutzen auszuloten.

 

In angedocktem Zustand auf der Ladefläche werden die Batterien konstant durch den Dieselmotor des Fahrzeugs aufgeladen; bei einem Notfall sind sie dadurch sofort einsatzbereit. Bei den Paketen handelt es sich jeweils um eine 2-kW-Einheit mit sieben Batteriemodulen in einem wetterfesten Aluminiumgehäuse.

 

Während eines Rettungseinsatzes könnten die Batterien beispielsweise Schneide- oder Hebegeräte mit Strom versorgen. Als effiziente Alternative zu einem benzinbetriebenen Generator erleichtert diese leise und vibrationsfreie Form der Stromversorgung die Kommunikation der Rettungskräfte und erhöht die Chance, Hilferufe von Überlebenden zu hören. Da sie emissionsfrei und ohne entflammbare Kraftstoffe betrieben werden, können die Batterien zudem in geschlossenen Räumen oder einer Höhle genutzt werden.

 

Die Batteriepakete verfügen über zwei Ladebuchsen – eine 220-Volt-Wechselstrom-Steckdose und einen Anschluss für Solarzellen – sowie fünf Ausgänge: zwei 220-Volt-Steckdosen und drei USB-Anschlüsse. Dank der Griffmulden an den Enden lassen sich die Batterien leicht tragen.

 

Kameradrohne sendet Bilder an das Fahrzeug

In zwei weiteren Einheiten rechts und links am oberen Ende der Ladefläche sind ein Erste-Hilfe-Set mit einem tragbaren Defibrillator und ein 20,5 Zoll großer HD-Screen, auf den die Live-Bilder der Drohne übertragen werden, untergebracht. Die Drohne – das Modell DJI Phantom 4 – kann in bis zu 6.000 Metern Höhe betrieben werden. Sie wiegt nur 1.380 Gramm und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Metern pro Sekunde bei einer Betriebsdauer von knapp 30 Minuten. An der Unterseite ist eine 12,4-Megapixel-Kamera mit Video- und Standbildfunktion befestigt. Bei Nichtgebrauch wird die Drohne in der unteren Kiste aufbewahrt.

 

Vier weitere Steckdosen, die mit den Batterien verbunden sind, je eine Metallschiene an den Seiten sowie zwei weitere Staufächer hinter der C-Säule vervollständigen die Ausstattung der Ladefläche.

 

Zusatzbeleuchtung und Seilwinde

Die komplett neugestaltete Dachlinie des Navara EnGuard Concept ist 136 mm höher als beim normalen Navara und mit einer leistungsstarken 360-Grad-LED-Lichtleiste samt Blaulicht in den Ecken ausgestattet. Die weißen LEDs bieten eine großflächige und besonders helle Ausleuchtung. Passende blaue Stroboskopleuchten befinden sich in den Radhausverkleidungen sowie in den neu gestalteten Nebelscheinwerfer- und Rückleuchteneinheiten.

 

Darüber hinaus verfügt das Konzeptfahrzeug über eine Seilwinde im hinteren Stoßfänger, ein vollwertiges Ersatzrad unterhalb der Ladefläche sowie eine Anhängerkupplung. Wie beim normalen Navara beträgt die maximale Anhängelast 3.500 Kilogramm.

 

Optisch macht ein fluoreszierendes Grün auf die Modifikationen des Rettungs-Pick-ups – die Steckdosen, den Haken der Seilwinde, die Trittstufe an den Seiten – aufmerksam, während der Rest der Karosserie in glänzendem Hellgrau lackiert ist. Die B-Säule ist in Mattschwarz gehalten, die Türgriffe, Außenspiegelgehäuse und Seitenfensterleisten wirken mit ihrem Finish in Hochglanz-Schwarz besonders hochwertig.

 

In Signalfarbe lackiert

Die Wahl der Lackierung für den Rettungs-Pick-up wurde mit großer Sorgfalt getroffen: Nissan Forschungen ergaben, dass fluoreszierendes Grün die bei Tageslicht am besten sichtbare Farbe ist und dass es zudem von farbenblinden Menschen am einfachsten wahrgenommen werden kann. Genauso wichtig wie die Farbe selbst: die Platzierung. So befinden sich reflektierende grüne Streifen im unteren Türbereich, wo sie so früh wie möglich von den Scheinwerfern herannahender Autos erfasst werden.

 

In der Kabine wurden alle Metallteile des Standard-Pick-ups durch schwarze Elemente in hochwertiger Anmutung ersetzt. Der Verzicht auf dekorative Komponenten unterstreicht den funktionalen Charakter des Fahrzeugs und vermeidet jegliche Ablenkung beim Bedienen der Steuerungselemente. Einzige Ausnahme sind die Türgriffe: Mit ihrem Chromfinish setzen sie sich weiterhin gut erkennbar von der schwarzen Innenverkleidung der Türen ab. Aus diesem Grund verfügen auch die Taschen in den Türen über einen fluoreszierenden Boden. So lassen sie sich auch im Dunkeln schnell erkennen, und man kann auf den ersten Blick sehen, ob sich etwas darin befindet. Die neugestalteten Sitze sind mit robustem und verschleißfestem „SuperFabric“-Stoff bezogen. Reflektierende weiße Paspeln an den Ecken der grünbezogenen Sitze erleichtern auch hier die Orientierung im Dunkeln.

 

Nützliche Extras für Alltag und Rettungseinsätze

Der Nissan Navara EnGuard basiert auf der Top-Ausstattung Tekna und ist daher mit vielen Features ausgerüstet, die sich nicht nur bei Rettungseinsätzen als nützlich erweisen. Dazu zählen das NissanConnect System mit Navigationssystem, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und beheizbare Sitze. Wertvolle Dienste beim Manövrieren in engen und unübersichtlichen Situationen leistet der Around View Monitor, der einen 360-Grad-Überblick über das Fahrzeug und die direkte Umgebung erzeugt und aus der Vogelperspektive auf dem Monitor im Innenraum anzeigt. Ein ideales Werkzeug für Rettungskräfte, die sich auf unbekanntem Offroad-Terrain zurechtfinden müssen.

 

Wie jeder Navara basiert auch das Konzeptfahrzeug auf einem robusten Leiterrahmen-Chassis, ist aber zusätzlich mit einem komplett einstellbaren Fahrwerk inklusive Nylon-Lagern für noch bessere Geländegängigkeit ausgerüstet. Auch die Bremsen sind neu: An allen Rädern kommen gebohrte und belüftete 300-mm-Scheiben zum Einsatz. Bewährte Twin-Turbo-Dieselkraft setzt der 2,3 Liter große Vierzylinder mit 140 kW (190 PS) frei, der über ein Siebengang-Automatikgetriebe bei Bedarf alle vier Räder antreibt. Für die Einhaltung der strengen Euro-6-Grenzwerte sorgt ein SCR-Abgasreinigungssystem zur Verringerung der Stickoxid-Emissionen. Der Navara EnGuard Concept weist einen CO2-Ausstoß von 183 g/km auf.

 

Der Nissan Navara EnGuard Concept und die portablen Batterien wurden bei Nissan Design Europe in London entwickelt.

 

Abmessungen

Nissan Navara EnGuard Concept

Nissan Navara

Länge

5.365 mm

5.330 mm

Breite (inkl. Außenspiegel)

2.083 mm

2.085 mm

Höhe

1.976 mm

1.840 mm