NISSAN GREIFT NACH DEM WM-TITEL

  • Michael Krumm und Lucas Luhr peilen im GT-R den Fahrer-Titel an
  • JR Motorsports hofft zusätzlich auf den Sieg in der Teamwertung
  • Finale auf dem spektakulären Kurs von San Luis in Argentinien

Gleich zwei WM-Titel möchte Nissan vom Finale der diesjährigen FIA GT1-Weltmeisterschaft aus Argentinien mitbringen. Michael Krumm und Lucas Luhr liegen im Nissan GT-R des Teams JR Motorsports mit 131 Punkten elf Zähler vor ihren engsten Verfolgern, den Aston Martin-Piloten Stefan Mücke und Darren Turner. Auf dem malerischen Kurs Lago Potrero de los Funes in San Luis rechnen sich die Deutschen gute Chancen aus, diesen Vorsprung bis zum Schluss zu verteidigen. Für den Sieg im Qualifikations-Rennen am Samstag gibt es acht, für den Triumph im Hauptrennen am Sonntag 20 Punkte. Somit würden schon zwei zweite Plätze den Nissan-Boys zum Titelgewinn reichen. Auch bei Punktgleichheit behielten sie dank der höheren Anzahl an Siegen das bessere Ende für sich.

 

In der Teamwertung belegt das Team JR Motorsports vor dem Finale mit 216 Punkten Platz zwei hinter Young Driver AMR (224). Auch hier rechnet sich Nissan noch eine gute Chance auf den WM-Titel aus, haben doch die Piloten des zweiten JRM-GT-R, Peter Dumbreck und Richard Westbrook, mit einem Sieg und fünf Podiumsplätzen ebenfalls ihre Schnelligkeit schon mehrfach unter Beweis gestellt. In San Luis müssen die beiden Briten mit 15 Kilogramm Zusatzballast im Auto antreten.

 

 

Die Strecke führt rund um einen Kratersee und wird von Mauern eingefasst

Die Rennstrecke von San Luis besteht in ihrer aktuellen Form seit 2008 und ist für 51 Wochen des Jahres eine öffentliche Straße. Sie führt am Rand eines Kratersees entlang, der zu einem erloschenen Vulkan gehört. Die Streckenlänge von 6,27 Kilometern macht den Circuito Lago Potrero de los Funes zum längsten im diesjährigen GT1-WM-Rennkalender. Mit 22 Biegungen ist er zudem auch der kurvenreichste. Seinen zahlreichen Steigungen und Gefällpassagen sowie die vielen Highspeed-Kurven sollten den Nissan GT-R zumindest in der Theorie gut liegen. Respekt gebührt jedoch den Mauern, die die Strecke flankieren - sie verleihen dem Kurs eher den Charakter einer Stadt- denn einer echten Rennstrecke.

 

 

Krumm: „Es sollte keine bösen Überraschungen geben"

Michael Krumm gibt sich vor dem alles entscheidenden Finale optimistisch: „San Luis ist eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Aber die Mauern sind sehr solide, und der Asphalt ist sehr rutschig. Daher kann man leicht mal einen Fehler machen. Zum Glück verfügen wir über alle Daten vom letzten Jahr, sodass es bei der Abstimmung der Autos keine bösen Überraschungen geben sollte. Zur Vorbereitung habe ich mir auch noch einmal die Rennen aus dem Vorjahr angeguckt, vor allem die Szenen von der Onboard-Kamera!"

 

Krumm geht davon aus, dass die GT-R in San Luis voll mitmischen werden. „Auch wenn wir 30 Kilogramm Zusatzgewicht mitschleppen müssen, werden wir alles tun, um sowohl die Fahrer- wie auch die Team-WM für Nissan zu holen. Mit insgesamt vier Siegen und neun Podiumsplätzen hatten wir bislang ein phantastisches Jahr, und wir wollen es am Sonntag mit dem finalen Erfolg krönen!"

 

Für Lucas Luhr hingegen ist die Bahn in Südamerika Neuland: „Daher habe ich sehr ausführlich die Onboard-Aufnahmen vom 2010er-Rennen studiert. Wir werden alles dafür tun, die Saison als Weltmeister zu beenden."

 

 

Technikchef Nigel Stepney: „Abseits der Ideallinie ist es staubig und rutschig"

JRM-Teamchef und technischer Direktor Nigel Stepney hat großen Respekt vor der einzigartigen Strecke: „Aber wir haben die Daten vom letzten Jahr, und der GT-R ist inzwischen weit besser als noch vor zwölf Monaten. Das Qualifying ist hier sehr wichtig, denn die Piste ist abseits der Ideallinie extrem staubig und rutschig. Das kann beim Überholen böse enden."

 

Die beiden Nissan von JR Motorsports (Startnummer 22 und 23) erfahren wie immer Unterstützung durch die beiden Schwesterautos des Teams Sumo Power GT. In Argentinien werden diese GT-R von Enrique Bernoldi/Nick Catsburg (Nummer 20) und David Brabham/Jamie Campbell-Walter (Nummer 21) pilotiert.